
1. Symposium Ressourcen-Intelligenz: Ein voller Erfolg
Rückblick: 1. Symposium Ressourcen-Intelligenz am HLRS, Stuttgart
Ein inspirierender Nachmittag voller Impulse
Das 1. Symposium Ressourcen-Intelligenz am HLRS Stuttgart bot am 20. Mai 2025 einen eindrucksvollen Einblick in aktuelle Entwicklungen und Anwendungsmöglichkeiten rund um Ressourceneffizienz, KI, Simulation und HPC-Anwendungen. Rund 60 Teilnehmende nutzten den Nachmittag für einen intensiven fachlichen Austausch, zukunftsweisende Vorträge und persönliche Begegnungen.
Die Veranstaltung machte das Konzept der Ressourcen-Intelligenz auf anschauliche Weise erlebbar – mit praktischen Beispielen und starken Impulsen aus unterschiedlichsten Bereichen wie Abfallwirtschaft, Mobilität, Kompressoren, Reinigungsgeräte und Wasserkraft. Das Symposium war Teil des vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Projekts RescHKI – ein starkes Signal für gemeinsames, zukunftsorientiertes und nachhaltiges Handeln.
Auftakt: Perspektiven und Grundlagen
Nach der Begrüßung durch Dr. Andreas Wierse, Geschäftsführer der SICOS BW GmbH und Moderator des Nachmittags, richtete Philipp Demiroglou vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg ein Grußwort an die Gäste. Anschließend eröffnete der Hausherr, Prof. Dr. Michael Resch (Direktor des Höchstleistungsrechenzentrums Stuttgart, HLRS) mit einem Impuls über das Potenzial von High-Performance Computing (HPC) für mehr Nachhaltigkeit. Er zeigte auf, wie sich durch intelligente Steuerung und Optimierung sowohl Stromverbrauch als auch Kühlaufwand in Rechenzentren signifikant reduzieren lassen.
Dr. Roland Jester-Zürker (Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG) präsentierte ressourceneffiziente Ansätze in der Wasserkrafttechnik durch simulationsgestützte Entwicklungsverfahren. Dabei standen Materialeinsparung, intelligente Wassernutzung und nachhaltige Produktlebenszyklen im Fokus – unterstützt durch KI-gestützte Optimierung einzelner Bauteile.
Anschließend präsentierte Dr. Andreas Wierse das Projekt RescHKI und stellte den sogenannten Digitalisierungs-Check zur Bestimmung des RescHKI-Grads vor – ein praxisorientiertes Analysewerkzeug, das KMUs dabei hilft, ihren digitalen Reifegrad entlang von acht Dimensionen systematisch zu erfassen, insbesondere die Fähigkeit zur Nutzung von digitaler Technologie zur Verbesserung der Ressourceneffizienz. Ein zusätzliches Highlight war der Beitrag von Christoph Ziegler (DIZ Digitales Innovationszentrum GmbH) zur AI-LÄND Map – einer KI-gestützten Plattform zur Visualisierung und gezielten Suche lediglich über Eingabe von URL nach landesgeförderten KI-Projekten und -Events in Baden-Württemberg.
Praxisnah und umsetzungsorientiert: Ressourcen-Intelligenz im Einsatz
Nach einer kurzen Stärkung am Buffet begann der dritte Veranstaltungsteil mit Praxisbeispielen erfolgreicher Ressourcen-Intelligenz. Dr. Thomas Freudenmann (Stableflame GmbH) stellte eine KI-Lösung für das Bunkermanagement in Müllverbrennungsanlagen vor. Durch Bilderkennung werden Müllfraktionen erkannt und so die Kransteuerung sowie die Verbrennungsprozesse automatisiert – mit dem Ziel Erdgas einzusparen und CO₂-Emissionen zu senken.
Helen Landhäußer (Mader GmbH & Co. KG) demonstrierte, wie durch Digitalisierung der Drucklufttechnik und intelligente Regelalgorithmen erhebliche Energieeinsparungen möglich sind. Bereits 20 % Effizienzgewinn bundesweit könnten rechnerisch dem Strombedarf von drei Großstädten entsprechen – ein starkes Argument für die Umstellung auf digitale Systeme.
Dr. Imdat Berger (Alfred Kärcher SE & Co. KG) berichtete von nachhaltigen Verpackungslösungen, Simulationen zur Materialeinsparung sowie neuen Produktentwicklungen wie dem EcoBooster für Hochdruckreiniger. Ziel ist es, Wasser gezielter einzusetzen, Geräuschemissionen zu verringern und langfristig auch HPC-gestützte Verfahren in die Entwicklungsprozesse zu integrieren.
Kai Horn (highQ Computerlösungen GmbH) stellte eine App für nachhaltige Mobilität vor – eine KI-basierte Anwendung zur ressourcenschonenden Optimierung von Verkehrsrouten. Neben Auto- und Fahrradverkehr berücksichtigt sie auch öffentliche Verkehrsmittel, erkennt Gefahrenstellen und Staus, und bietet Alternativrouten, um Mobilität sicherer, schneller und nachhaltiger zu gestalten.
Im Anschluss an die Vorträge führte Dr. Andreas Wierse durch eine offene Fragerunde mit allen Referierenden, in der Publikumsfragen vertieft und diskutiert wurden. Den inhaltlichen Schlusspunkt setzte ein Experten-Panel mit Dennis Hoppe (HLRS), Dr. Till Riedel (Smart Data Innovation Lab, TECO) und Dr. Andreas Ruopp (HLRS), das sich praxisnahen Fragen rund um Einstiegshürden, Wirtschaftlichkeit und konkrete Einsatzmöglichkeiten von HPC-, KI- und Simulationstechnologien widmete. Die Experten machten deutlich: Der Zugang zur Forschung ist oft einfacher als gedacht – über direkte Kontaktaufnahme, individuelle Begleitung und gemeinsame Projektentwicklung lassen sich schnell tragfähige Lösungen gestalten. Beim anschließenden Networking in lockerer Atmosphäre mit Snacks und Getränken entstanden wertvolle Gespräche und neue Verbindungen. Abgerundet wurde der Abend durch exklusive Führungen zum neuen Höchstleistungsrechner „Hunter“ sowie eindrucksvolle Virtual-Reality-Erlebnisse in der „CAVE“ – ein spannender und inspirierender Ausklang des Symposiums. Wir freuen uns auf die nächsten Impulse und den weiteren gemeinsamen Weg hin zu mehr Ressourcen-Intelligenz.